Tagebuch:
2.02.2009 |
Das Umweltamt Bochum schreibt uns wegen Turner. Nach Recherchen der
Sachbearbeiterin ist Tunrer, wie angenommen, 16 Jahre alt, sondern
hat schon fast das Doppelte, 25 Jahre, auf dem Buckel! Zwischen 1982
und 1984 kam er als Jungtier unberingt von einem niederländischen
Züchter und wurde dann mehrere Male weiter gereicht. Doch es gibt
auch gute Nachrichten: Das Umweltamt überläßt uns die Pflege von
unserem Flattermann. Damit hat Turner auch offiziell ein neues
Zuhause!
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Sylvester 2008 |
Turners Gewicht liegt am Ende des Jahres bei 700 Gramm, mehr war
nicht zu machen. Im neuen Jahr wird der Kampf weiter gehen, denn die
Erfolge der Pflege sind deutlich zu sehen und zu spüren. Turner geht
es mittlerweile richtig gut, kein Vergleich zu dem lethargischen
Trauerkloß, den wir vor gut einem halben Jahr bekommen haben. Zwar
schläft Turner immer noch viel, aber die Aktionsphasen werden immer
ausgeprägter und seine Spaziergänge immer länger. Seine Neugier
treibt ihn immer öfter von seiner "Burg" in die Wohnung. Das
schönste ist aber, das wir sein Vertrauen gewonnen haben. Turner
läßt sich wie ein Hund streicheln und richtig durchwalken und kommt
regelmäßig zum Tisch gewatschelt, wenn die Familie isst.
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12.12.08 |
Die Eheim-Pumpe ist wieder einsatzbereit und ich kann die Dusche für
Turner wieder installieren. Diesmal läuft alles einwandfrei und nach
dem Zusammenbau plätschert das Wasser leise vor sich hin.
Durch den unförmigen Plastikaufsatz, noch dazu in schrillem
Neon-Grün, ist der sowieso nicht gerade wohnzimmertaugliche Käfig
noch unförmiger, aber Turners Gesundheit geht vor. Das muß auch
Britta einsehen, die bald einen Koller bekommt, als sie das
Dusch-Monstrum zum ersten Mal sieht. Jetzt muß Turner nur noch sein
neues Schwimmbad benutzen. Mal sehen, wann der alte Feigling erste
Mal ein Bad nimmt...
Endlich finde ich die Zeit für ein Update dieser Seiten. Sogar das
verdammte Gästebuch bekomme ich endlich zum Laufen.
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28.11.08 |
Noch immer hat Turner große Probleme, wenn ich länger weg war. Dann
braucht er bald zwei Tage, um sich wieder von mir normal streicheln
zu lassen. Auch ruft er nach mir, wenn ich nicht da bin. Hört er
meine Stimme vom Anrufbeantworter, ist er immer ganz aus dem
Häuschen und rennt auf seinem Käfig hin und her. Wenn ich dann
wieder zu Hause bin, ist es so, als würde er sich nicht mehr richtig
an mich erinnern. Zwar läßt er sich streicheln von mir, aber seine
Augen blitzen und öfters fährt er regelrechte Scheinattacken, wenn
ich an seinem Käfig vorbei gehe. Nach ein bis zwei Tagen ist dann
alles wieder normal. Noch sind wir ratlos, wie wir ihm
den dauernden Stress ersparen können. Immerhin läßt sich Turner
auch von Britta streicheln, da ist mein Fehlen nicht ganz so schlimm.
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22.11.2008 |
Turners Gefieder macht mir Sorgen. Die trockene Heizungsluft in der
Wohnung jetzt im Winter kann nicht gut für seinen Atemapparat und
seine Haut sein. Das Einsprühen vergessen wir zu oft. Außerdem
möchte ich, das sich der Kerl badet, wenn er es für richtig hält und
nicht wir. Also muss ein Badehaus her. Aber wir soll das Wasser warm
gehalten werden? Unser Aquarium wird mit einer Eheim-Pumpe mit
eingebauter Heizung temperiert. Das wäre das Richtige auch für
Turner. Ich konstruiere ein Gestell für eine Plastikwanne und
schließe die Pumpe über zwei Schläuche an. Leider ist der Thermostat
in der Pumpe defekt und ich muss die gesamte Pumpe umtauschen.
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Anfang November 08 |
Die Sensation: Während ich Turner streichle, rollt er auf den Rücken
und knabbert vorsichtig an meinem Finger. Oft greift er mit einer
Kralle meine Hand und drückt und knabbert mit seinem Schnabel.
Manchmal kneift er auch zu stark zu, lässt aber sofort los, wenn ich
lauthals anfange, zu jammern. Turner entpuppt sich geradezu als
reiner Streicheljunki. Immer öfter muss ich ihn minutenlang
durchkraulen. Britta wird schon eifersüchtig...
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Ende September 2008 |
Turner läßt sich streicheln wie ein Hund! Ich kann mit der ganzen
Hand seinen Hals umfassen und ihn kraulen. Dabei schließt Turner die
Augen und genießt den Kontakt augenscheinlich in vollen Zügen. Erst
darf ich ihn nur morgens streicheln, dann ist der Bann gebrochen und
wann immer ich an seinen Käfig gehe, kraule ich ihn am Kopf und am
Hals.
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01. September 2008 |
Endlich geht es wieder weiter mit Turners Gewichtsreduzierung.
Außerdem ist das Wunder der Futteranpassung passiert! Die kleinen
grünen Kügelchen des Diätfutters hatte er immer übrig gelassen,
trotz offensichtlichem Kohldampf bis unter die Flügelspitzen. Jetzt
sehen wir mit Erstaunen, das auch das ungeliebte Diätfutter verputzt
wird. Also können wir die Zugabe des alten, viel zu nahrhaften
Fettfutters weiter reduzieren.
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24. August 2008..... |
Ich war jetzt ein paar Tage zu Hause
und konnte mich intensiv um Turner kümmern. Von aggressivem
Verhalten keine Spur mehr. Trotzdem hat sich aus uns unbekannten
Gründen viel verändert in Turners Verhalten. Unseren Sohn Levin läßt
er immer noch nicht richtig wie früher an sich ran und auch der
dreijährige Sohn der Nachbarn, vorher absoluter Favorit, ist jetzt
plötzlich uninteressant geworden. Dafür ist unsere sechsjährige
Tochter sein erklärter Liebling und eifersüchtig fängt Turner an zu
knurren und zu "blitzen" (sein charakteristisches Pupillenverengen
mit Schweiffächern), wenn ich meine Tochter auf dem Arm habe.
Noch gönnen wir Turner ausgedehnte Spaziergänge im Garten, wo er
genüsslich Klee knabbert und jedes Holzstück benagt. Regelmäßig
lasse ich ihn dann vom Stock fliegen und tatsächlich werden seine
Flatterversuche immer besser und bringen ihn weiter und weiter.
Öfters fängt er selbst an, eine Strecke statt durch Laufen durch
Fliegen zurück zu legen und so langsam müssen wir uns Gedanken
machen, wie wir Turner vom Wegfliegen abhalten können, da es
absehbar ist, das er irgendwann in den Himmel steigen wird und auf
und davon fliegen wird.
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19. August 2008..... |
Turner klaut und bettelt, wo er kann! Die Kinder haben sich bei
meiner Abwesenheit angewöhnt, ihn mit Erdnüssen vom Schreien
abzuhalten. Auch sind immer wieder Doppelfütterungen passiert, bei
denen Turner von mir und von meiner Frau Futter bekam, ohne das wir
uns abgesprochen hatten. Die Folge: Turner nimmt zu! Die
Exceltabelle spricht eine deutliche Sprache, so bekommen wir den
Dicken nie in normale Gewichtsregionen. Immerhin haben wir
rausbekommen, das Turner gerne Brei und Orangensaft schlabbert. Auch
Löwenzahn und Klee frisst er gerne, was immerhin die Vitaminzufuhr
einfacher macht.
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14. August 2008...... |
Wieder war ich ein paar Tage weg und
wieder hat Turner Schwierigkeiten gemacht. Nicht mehr ganz so
aggressiv wie letzte Woche hat er doch keinen an sich ran gelassen,
was besonders meinen Sohn Levin verstört, der sich besonders rührend
um Turner kümmert und natürlich die plötzliche Abneigung nicht
versteht.
Bei meinem Auftauchen nach 4 Tagen versucht Turner, mich zu beißen.
Dann aber sieht man förmlich, wie der Erkennungsprozess einsetzt.
Nach einer Stunde ist Turner tatsächlich wieder der alte. Jetzt ist
klar, das das plötzliche Fehlen von mir den armen Kerl in
Turbulenzen bringt. Aber wie sollen wir ihm den Stress ersparen? Ich
muß unregelmäßig meist für ein paar Tage weg und kann ihn nicht
mitnehmen. Wieder zeigt sich, wie komplex und oftmals
undurchschaubar das Verhalten von Turner ist.
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10. August 2008...... |
Heute hat sich Turner sichtlich beruhigt. Ich kann ihn wieder
streicheln und sein "Augenblitzen" mit den Attacken ist auch
verschwunden. Es scheint mit meinem plötzlichen Verschwinden
zusammen zu hängen, das ist schnell klar. Wir erklären den Kindern,
das sie Turner in Ruhe lassen müssen, wenn er sein aggressives
Verhalten zeigt, um sie zu schützen.
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9.August............... |
Ich war 5 Tage im Ausland arbeiten.
Nach meiner Rückkehr ist Turner wie verwandelt. Die Familie hat er
gehörig tyrannisiert, geschrieen und gebissen. Meine Cousine hat er
richtig attackiert! Vom Käfig hat er sich auf die Arme gestürzt und
sie in den Arm gekniffen. Auch mich versucht er, zu beißen. Dabei
zeigt er deutliches Drohverhalten: die Pupillen der Augen verengen
sich plötzlich und im gleichen Takt fächert er seinen Schweif auf
und zu. Mit gesträubten Nackenfedern kommt er dann auf mich zu und
schnappt aggressiv nach meiner Hand. Was für eine Enttäuschung nach
den schönen gemeinsamen Tagen im Urlaub.
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5. Juli - 4. August
2008 |
Unser erster Urlaub mit Turner in Schweden! Fast einen Monat auf
engstem Raum bringen die erhofften Fortschritte. Auch Turners Diät
greift und hat unser neues Familienmitglied auf knapp unter 700
Gramm gebracht. Aus den Flugversuchen sind inzwischen kurze "Flüge"
geworden, mehr ein Halten der Höhe, aber immerhin echter Flug. Auch
das Klickertraining zeigt schnelle Fortschritte.
Mehr Infos mit vielen Bildern unter "Photos/Filme"...
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1. Juli 2008............. |
Für den anstehenden Urlaub in Schweden ist laut Homepage der
schwedischen Botschaft für Vögel kein Gesundheitszeugnis oder ähnliches
nötig. Trotzdem möchte ich vom Veterinäramt eine offizielle
Bescheinigung, um jedem Ärger an der Grenze aus dem Weg zu gehen. Also
verfrachten wir unseren Flattermann ins Auto und stellen ihn dem
Amtstierarzt vor. Für 10 Euro bekommen wir eine amtstierärztliche
Bescheinigung . Damit ist der Weg frei für einen Monat Intensivurlaub
mit Turner. Das ist auch dringend nötig, da Turner erhebliche
Erziehungsdefizite zeigt. Auf den Stock kommt er nur, wann er will. Auch
das Runterbekommen vom Stock, wenn er endlich drauf sitzt, ist reines
Glücksspiel und macht z.B. Arztbesuche zu einer Nervensache. Dafür
greift seine Diät: 738 Gramm wiegt Turner und damit geht sein
Gewichtsverlust fast ein wenig zu schnell. Allerdings ist die
Futterumstellung auf das Diätfutter von Dr. Harrison noch längst nicht
geschafft. Mit verachtendem Blick mustert Turner das neue Futter und
erst, wenn der Kohldampf zu groß wird, knabbert er missmutig an den
Körnern.
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23. Juni 2008......... |
Morgens um 11 Uhr habe ich einen Termin bei Frau Fendel vom Umweltamt,
Abteilung Artenschutz in Bochum. Mit 12 Din-A4-Seiten an Informationen
bemühe ich mich um eine Ausnahme-Pflegegenehmigung, um Turner, den ich
ohne Zuchtdokumente eigentlich gar nicht kaufen durfte, zu legalisieren.
Unsere Bemühungen um Turner machen Eindruck. Zwar möchte ich den
Schwarzmarkt des Papageienhandels auf keinen Fall unterstützen, doch auf
der anderen Seite steht das Wohl von Turner, dem eine Konfiszierung nur
schaden statt nützen würde. Seine Herkunft konnte ich bis zu einem
Züchter in Holland zurückverfolgen. Auch die teuren tierärztlichen
Untersuchungen zeigen die Ernsthaftigkeit unserer Bemühungen und am Ende
siegt die Vernunft über das Paragraphendickicht. Uns wird eine
Sondergenehmigung in Aussicht gestellt.
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20. Juni 2008............ |
Mit meinem Sohn fahre ich Turner zur tierärztliche Untersuchung bei Dr.
Friedrich Janeczek im Papageien-Park in Bochum. Nach aufregenden zwei
Stunden steht die Diagnose fest: Turner ist mit fast 800 Gramm
Körpergewicht total verfettet. Immerhin handelt es sich bei seiner
Bauchanomalie um ein Fettgeschwulst und nicht um ein Karzinom. Ab jetzt
muss der Kleine strenge Diät halten. Um Turner zu kennzeichnen, nur so
ist ein Antrag auf Duldung beim Veterinäramt sinnvoll, lassen wir einen
Chip implantieren.
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14. - 15. Juni 2008.... |
Wir nehmen Turner mit auf einen
Wochenendausflug zur Schwester nach Wiesbaden. Ohne Probleme verlaufen
die 240 km Autofahrt, auch die zwei Tage in der neuen Umgebung genießt
Turner sichtlich.
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12. Juni 2008............ |
Die Homepage über Turner geht online. Ich verspreche mir davon mehr Rat und
Hinweise für Turner. Außerdem sieht man auch selbst Fort- oder
Rückschritte, wenn man die Entwicklung des Tieres dokumentiert.
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08. Juni 2008............ |
Für unsere und die Nachbarkinder ist Turner die Sensation. Besonders
sein umwerfendes "Hallo, Hallo" oder sein Pfeifen lässt regelmäßig
Geschrei bei den Kleinen aufkommen. Dann stimmt Turner mit gellender
Stimme mit ein und schon herrscht ohrenbetäubender Krach in der Wohnung
oder im Garten, zur Freude von Turner und den Kindern, aber zu unserem
Entsetzen. Obendrein hat Turner den Zusammenhang mit den Kindern schnell
raus bekommen und schreit jetzt sofort los, wenn er Kinderstimmen hört. Ich muss
gegensteuern und erkläre den Kindern, das sie Turner nicht mehr zum
Schreien animieren sollen und auch wir Erwachsenen beruhigen Turner
sofort, wenn er anfängt, sein "Hallo" immer lauter zu rufen, um ein
"Echo" zu provozieren. Gerade rechtzeitig hört die Schreierei wieder
auf.
Turner scheint agiler zu werden. Immer öfters sieht man ihn bei seinen
Flügelschlagversuchen, auch klettert er mehr und ich mache mir langsam
Sorgen, ob wir ihn immer noch unbekümmert frei auf seinem Käfig im
Garten lassen können. Allerdings ist Turner gestern beim Tragen von
seiner Sitzstange geglitten, die durch eine lockere Schraube nachgab,
als wir ihn auf den Rasen setzen wollten. Es war eher ein kontrollierter
Absturz mit schlagenden Flügeln als ein Fliegen, mit dem sich der Dicke auf den Boden brachte.
Ich muß unbedingt eine Waage für den Kerl bauen, damit sein Gewicht
kontrolliert werden kann.
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07. Juni 2008............ |
Ich gewinne immer mehr Einfluss auf Turner. Seine steife Körperhaltung
mir gegenüber hat er aufgegeben. Noch wage ich es nicht, ihn mit der
Hand zu streicheln, aber mit einem kleinem Seil darf ich ihn am Kopf und
an der Kehle minutenlang kraulen, was ich mache, sooft ich kann. Dann
schmilzt er regelmäßig dahin und dreht mir mit geschlossenen Augen
seinen Kopf hin.
Meinen Sohn Levin hat Turner gestern in den Finger gezwickt,
wahrscheinlich da seine "Komfort-Distanz" durch die drängenden Kinder zu
stark unterschritten wurde. Wir weisen die Kinder neu ein und untersagen
den direkten Kontakt, der für die Kinder gefährlich werden kann und für
Turner zu direkt und damit unangenehm ist. Ansonsten ist Turner lieb und sanft, fängt
aber immerhin an zu knurren, wenn er genug hat. Nur Nachts faucht er
gefährlich, wenn man zu nahe an ihm und seinem Käfig vorbei geht. Mir scheint, er sieht
dann nicht richtig, was im Halbdunkeln um ihn herum vorgeht.
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05. Juni 2008............ |
Im Juli wollen wir in den Urlaub fahren. Um Turner mitnehmen zu können,
braucht das Tier Papiere und eventuell Impfungen, beides ist noch nicht
vorhanden. Noch immer weiß ich nicht, wie ich Turner zum Tierarzt
bringen soll, ohne ihn zu traumatisieren. Im neuen Transportkäfig war er
noch nicht, auch auf die Stange habe ich ihn noch nicht bekommen, ich
belasse es vorerst beim Streicheln.
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04. Juni 2008............ |
Heute haben wir Turner mit einem Wasser-Bestäuber nass gemacht, was er
herrlich genossen hat. Danach zitterte er leicht und ich machte mir
Sorgen, das er zu lange frieren würde. Ein Fön half dann weiter.
Sichtlich genießend ließ sich Turner die Federn mit der warmen Luft
trocknen.
Seine alltäglichen Flugversuche zeigen immer noch keine
Ergebnisse. Motorisch sieht das Schlagen seiner Flügel prima aus, aber
der dicke Kerl bewegt sich keinen Millimeter von der Stange. Dafür komme
ich mit der Sitzstange in kleinen Schritten weiter. Nach einigen
Rückschlägen läßt es sich Turner gefallen, mit der Stange gestreichelt
zu werden. So hoffe ich, das er wieder Vertrauen zur Sitzstange faßt und
sie besteigt. Das würde unsere Mobilität entscheidend erhöhen.
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03. Juni 2008............ |
Wir waren vier Tage auf Reisen und Turner hat die Zeit mit den Kindern
bei der Oma verbracht. Alles ohne Probleme. Mittlerweile kommt er
immerhin wieder auf seinen Sitzstock, auf dem ich ihn im Auto, mit dem
Käfig im Kofferraum, zur Mutter gebracht habe und zurück. Die Stange,
auf die er bei Cendiz ohne Probleme kletterte, wenn man sie ihm hin
hielt,
meidet er immer noch. Sobald ich damit auftauche, sieht man förmlich,
wie ihm unwohl wird und nähere ich mich ihm weiter mit dem Stock, hält
er ihn im Schnabel einfach fest oder klettert weg. Ich befürchte, die Kinder haben
ihn zu sehr bedrängt mit dem Stock und jetzt traut er dem Stock nicht mehr. Da
ist mit Sicherheit was schief gelaufen mit den Kindern, die es zwar gut
meinen, die Anzeichen von Unwohlsein beim neuen Hausbewohner aber noch
nicht erkennen können.
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28. Mai 2008............ |
Die unteren Kotbleche am Käfig von Turner sind ein unüberwindbares
Hindernis für unseren "Grünling". Eine kleine Holzleiter löst dieses
Problem. Jetzt kann Turner die Leiter herunter auf den Boden klettern
und die Wohnung erkunden. Zuerst wird die neue Leiter einen halben Tag
beäugt, dann klettert er in Engelsruhe die Leiter hinunter und dreht wieder eine seiner fast täglichen Runden durch
die Wohnung. Zum Gaudi der Kinder brabbelt er beim unbeholfenen
Watscheln über den glatten Parkettboden die ganze Zeit unverständliches
Zeug und überrascht immer wieder mit Wörtern oder Melodien. Bei diesen
Ausflügen scheint er sehr entspannt und offensichtlich macht ihm die
Erkundung Spaß.
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27. Mai 2008............ |
Zumindest das Transportproblem zum Tierarzt ist gelöst. Ich finde in
Wiesbaden Biebrich im "Zoo-Palast" (sehr zu empfehlen, da Riesenauswahl
für Tierbedarf), eine ideale Transportbox für Turner. Jetzt muss ich es
nur noch schaffen, ihn in die Box zu bekommen...
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26. Mai 2008............ |
Ich suche Rat im Forum für Haustiere. Prompt bekomme ich jede Menge
guter Hinweise. Unseren Wellensittich lassen wir auf fachlichen Rat
nicht mehr zu Turner. Mir war eh' nicht wohl beim Anblick des ungleichen
Pärchens...
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14. Mai 2008............ |
Cengiz, der Vorbesitzer, erzählte, das
Turner nicht allein gehalten werden sollte, daher war er wohl auch mit
dem Ziegensittich zusammen, der später leider wegflog. Unser nestjunger
Wellensittich "Justus" ist heute zu Turner geflogen und tatsächlich hat
die Riesenamazone sofort angefangen, dem kleinen Welly die Federn zu
säubern. Auch der Welly schnäbelt mit dem für ihn riesigen Vogel
hingebungsvoll. Mir stockt jedes Mal der Atem, wenn Turner mit seinem
furchteinflößenden Schnabel ins Federkleid des Sittichs fährt oder ihn
sanft am Bein zieht.
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10. Mai 2008............ |
Turner mag Kinder! Sobald mein Sohn oder meine Tochter auftauchen,
verliert er fast seine Beherrschung, fängt an "Hallo" zu rufen und aufgeregt auf
und ab zu laufen. Zu mir ist er eher verhalten, streicheln lässt er sich
nicht, allerdings kann ich ihn mit kleinsten Körnern füttern, die er mir
vorsichtig aus der Hand nimmt. Gebissen hat er noch niemanden, was uns
wegen der Kinder
sehr erleichtert. Überhaupt ist er sehr sanft und ruhig in seinen
Bewegungen. Leider kommt er nicht auf den Stock, so dass ich nicht weiß,
wie ich ihn zu einem Tierarzt bringen soll. Sein Übergewicht und die
dicke Beule an seinem Bauch müssen unbedingt ärztlich untersucht werden.
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09. Mai 2008............ |
Nach Telefon- und eMail-Kontakt besuche ich den Besitzer der
Blaustirnamazone. "Turner", so heißt das Tier, sitzt frei auf einer
Stange im Garten und fühlt sich sichtlich wohl. Der Ziegensittich, mit
der Amazone frei im Garten gehalten, ist entflogen, nachdem er 5 Tage
lang jeden Abend beim Reinschieben von Turners Käfig wieder kam und die
Nacht mit Turner verbrachte.
Der Besitzer, Cengiz Kara, kann Turner streicheln, auch kommt er auf einen Stock und
lässt sich so durch den Garten tragen. Das Tier ist ganz sanft,
überhaupt nicht ängstlich oder sonst wie verhaltensauffällig. Auch der
Besitzer macht einen engagierten Eindruck und leidet erkennbar unter dem
Verkauf seines Tieres. Ich bin so begeistert von dem prächtigen Tier,
das ich es mitsamt dem Käfig und der Sitzstange kaufe.
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07. Mai 2008............ |
Nach einem Kaufhinweis auf eine Amazone
und einen Ziegensittich im Internet nehme ich Kontakt mit dem Besitzer
Cengiz Kara auf,
der seit einem Monat eine Blaustirnamazone mit einem Ziegensittich hält,
jetzt aber beide wegen einer Allergie seiner Frau abgeben muss.
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