Klicker-Training
Ein Tier von der Größe einer Amazone braucht
Platz und Familien-Anschluss. Da reicht ein
Käfig nicht aus und so durfte Turner von Anfang
an seine Spaziergänge durch die Wohnung machen.
Schnell stellte sich dabei ein Problem: wie
bekommen wir den Spaziergänger wieder auf seinen
Käfig oder wie sollen wir ihn auf den Stock
bekommen, um ihn z.B. zum Tierarzt zu bekommen?
Scheinbar war nie ein Dressierversuch
unternommen worden und Turner erfreute zwar mit
seiner Natürlichkeit, sah aber nur verächtlich
auf unsere Versuche herab, ihm unseren Willen
schmackhaft zu machen. Mit anderen Worten:
Turner machte, was er wollte, er war vollkommen
"ungebildet".
Dann stieß ich auf das so genannte
Klickertraining, eine Methode aus dem
Profibereich zur Dressur von Tieren (vorwiegend
Hunde), die allein mit positiver Verstärkung
völlig ohne Bestrafung etc. arbeitet. Erwünschte
Verhaltensweisen werden belohnt, unerwünschte
unbeachtet gelassen.
Das präzise Setzen von Belohnungen wird durch
einen kleinen "Knackfrosch" mit einem Klicken
erreicht, daher der Name der Methode.
Wir haben mit Turner, der nichts konnte, außer
"Hallo" zu sagen, binnen weniger Wochen
erstaunliche Erfolge erzielt. Die Verbindung von
Klicken und Belohnung mit einem Sonnenblumenkern
dauerte wenige Sessions, dann hatte der Kleine
den Zusammenhang raus. Jetzt können wir ihn mit
dem Stöckchen dirigieren und auch auf den
Sitzstock kommt er, zwar nicht immer, aber immer
öfter...
Die Schwierigkeit des Trainings besteht nicht im
Training selbst, sondern darin, das Training
endlich zu beginnen! Wochenlang schlummerte der
Klicker in der Schublade, bis ich endlich die
Zeit fand, anzufangen. Seitdem klickern wir alle
paar Tage mit Turner, der sofort alles stehen
und liegen lässt, wenn er den Klicker und den
Stock sieht, da er weiß, das es was zu futtern
und zu spielen gibt. Dabei ist das Training an
sich so einfach, dass es auch von unseren
Kindern mit Begeisterung praktiziert wird.